Am Freitag, dem 9. November 2012, legte der Vorsitzende des Vereins zusammen mit dem Landrat des Kreises St. Wendel zur Erinnerung an die Zerstörung der St. Wendeler Synagoge vor 74 Jahren in einer kleinen Gedenkfeier einen Kranz am ehemaligen Standort Kelsweilerstraße 13 nieder. (Foto: J. Bohnenberger) Viele Bürgerinnen und Bürger aus Kreisstadt und Kreis waren der Einladung gefolgt und wohnten der Zeremonie bei. Der Landrat Udo Recktenwald wies darauf hin, dass insbesondere durch das unermüdliche Arbeiten unseres Vereins im Landkreis sich eine neue Erinnerungskultur etabliert habe. Dies lasse sich u.a. daran festmachen, dass seit 2009 nun jedes Jahr der Pogrome des 9. November 1938 gedacht werde und dass mit der 2. Verlegung von Stolpersteinen am 19.11.2012 nun insgesamt an 20 ermordete jüdische St. Wendeler(innen) erinnert werde. Auch werde man in
Auch unsere 6. Marpinger Mühlengespräche, zusammen mit der Gemeinde durchgeführt, zogen im voll besetzten Kulturzentrum "Alte Mühle" die Besucher(innen) wieder in ihren Bann. Zum Thema "Unsere vergessenen Nachbarn - Jüdisches Leben in Sötern und Bosen" referierten die beiden Autor(inn)en Eva Tigmann und Michael Landau aus ihrem gleichlautenden Buch.
Weiterlesen: 6. Marpinger Mühlengespräche am 26. September 2012
Mit Datum vom 15. Februar 2012 stellte unser Verein an die Gemeinde Marpingen den Antrag, an geeigneter Stelle eine Erinnerungstafel an die Zwangsarbeiter(innen), die während des 2. Weltkrieges in Marpingen, Alsweiler und Urexweiler gegen ihren Willen Fronarbeiten verrichten mussten, aufzustellen. Am 19. April 2012 war nun der Vorsitzende zur Sitzung des Hauptausschusses eingeladen und konnte den Antrag begründen. Der Ausschuss stimmte ohne Gegenstimme dem Antrag zu. In Zusammenarbeit mit unserem Verein und dem Hiwwelhausverein aus Alsweiler soll ein Standort gefunden werden und eine geeignete Inschrift ausgearbeitet werden.
Am 27.01.2010 stellte der Vorsitzende des Vereins im Kulturausschuss der Gemeinde den Antrag, dass das "Ehrenbuch der Gefallenen und Vermissten von Marpingen", geändert bzw. annulliert wird. (Im "Ehrenbuch" der Gemeinde Marpingen wird der Gefallenen und Vermissten der Weltkriege gedacht. Unter denen des 2. Weltkrieges befinden sich auch 17 NSDAP Parteimitglieder, darunter wiederum der NSDAP Ortsgruppenleiter von Marpingen und ein SS-Unterscharführer, der im KZ Auschwitz von März 1941 bis Januar 1945 Aufseher war.) Der Kulturausschuss sah aber keinerlei Handlungsbedarf. Unser Verein machte weiterhin öffentlichen Druck, so dass sich Bürgermeister Laub ein Jahr später in seinem wöchentlichen Bürgerbrief genötigt sah u.a.Folgendes zu veröffentlichen: "... In diesem Zusammenhang wird öfter das sogenannte Marpinger Ehrenbuch angesprochen, in dem Naziverbrecher als Helden geehrt werden und das der Gemeinde somit nicht zur Ehre gereicht. In der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Kultur, Tourismus und Sport am 26. Januar (2011) wurde dies angesprochen. Unter dem Tagesordnungspunkt 'Beratung und Beschlussfassung zur weiteren Aufarbeitung der Nazizeit in der Gemeinde Marpingen' stellt der Ausschuss ausdrücklich klar, dass das Ehrenbuch der Gefallenen und Vermissten von Marpingen, von der damals eigenständigen Gemeinde Marpingen zur Erinnerung an die Einweihung des Ehrenmals am 17. November 1963 herausgegeben worden ist. Die heutige Einheitsgemeinde Marpingen, die in der Verwaltungsreform 1974 aus den Ortsteilen Berschweiler, Alsweiler, Urexweiler und Marpingen entstanden ist, hat damit nichs zu tun. ..."
Unser Verein wird weiterhin darauf drängen, dass dieses unsägliche "Ehrenbuch" annulliert oder wenigstens geändert wird.
Auch unsere 5. Marpinger Mühlengespräche, seit 2006 zusammen mit der Gemeinde durchgeführt, bereicherten wiederum das kulturelle Leben Marpingens in besonderem Maße. Der St. Wendeler Autor Dr. Alfons Klein las vor gut 30 Zuhörer(innen)n aus seinem autobiografischen Buch "Kriegskinder".
Weiterlesen: 5. Marpinger Mühlengespräche am 10. November 2011