Das alternative Heimatbuch

Am 9. November 2016 wird unser Verein zusammen mit der Stadt und dem Landkreis St. Wendel am Standort der ehemaligen Synagoge in der Kreisstadt St. Wendel, Kelsweilerstraße 13, eine Erinnerungsstele an das jüdische Gotteshaus einweihen. Sie soll die seit 1981 am Nachbarhaus angebrachte Erinnerungstafel ergänzen. Diese Tafel mit ihrem verharmlosenden Text ist nahezu unsichtbar am Giebel des dort heute stehenden Hauses in mehr als 3 m Höhe angebracht und wurde und wird so gut wie nicht wahrgenommen. Die neue 1,6 m hohe Stele wird nun direkt unübersehbar am Rande des Bürgersteiges platziert. Sie zeigt neben dem Davidsstern auch ein Abbild der Synagoge und der darunter angefügte Text bezeugt, dass das Verbechen unter den Augen einer großen Menschenmenge von einheimischen Tätern begangen wurde.
Der einheimische Bildhauer und Künstler Egon Dewes aus Marpingen hat die Stele in unserem Auftrag angefertigt. Die Stadt und der Landkreis St. Wendel unterstützen die Aufstellung. Die heutigen Grundstückseigentümer haben den benötigten Platz zur Verfügung gestellt.
Der Text der Inschrift lautet:

„AN DIESER STELLE STAND DIE ST. WENDELER
                             SYNAGOGE.

GEWEIHT IM DEZEMBER 1902, WURDE SIE
AM ABEND DES 10. NOVEMBER 1938 UNTER
DEN AUGEN EINER GROSSEN MENSCHENMENGE
VON EINHEIMISCHEN TÄTERN ENTWEIHT
UND IN BRAND GESTECKT
Mindestens 34 Jüdische Kinder, 
Frauen und Männer aus St. Wendel
wurden in den Jahren 1940 - 1945 im Zuge 
der Schoah deportiert und ermordet.

                 Seid wachsam!
Lasst es nicht wieder geschehen!

9. November 2016
Verein "Wider das Vergessen und gegen Rassismus"
Stadt St. Wendel
Landkreis St. Wendel